Sisyphus (1992) | Publications |
SynopsisSISYPHUS - a growing plastic Somebody approachs Sisyphus - then he will start automatically switched on by an infrared-detector and work for a few seconds. A super 8 film runs from the stock-reel through a modified projector with removed shutter. With slow motion the film is projected on a wall. After leaving the projector it runs into a mixer and is grinded to dust. With a second projection-lamp the raised granules are thrown the last time into the observers eye. The used material is chemical treated images and originals from the own production. Sisyphus is a retreat of film's preserving process to the unique sacrifice in which the illusion of the pictures is replaced by the existing material. The so produced granules are mixed with paste. Step by step Sisyphus is stifled by this bulk. (Jürgen Reble 1992)
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DeutschIllusionszertrümmerungsapparat zur Gewinnung von Granulat, eine wachsende Filmplastik. Nähert man sich Sisyphus, so wird er durch einen Bewegungsmelder automatisch für einige Sekunden in Betrieb gesetzt. Dabei läuft ein Filmstreifen von der Vorratsspule durch einen modifizierten Projektor. Mit verlangsamter Geschwindigkeit wird das Filmbild auf eine Wand projeziert. Man erkennt chemisch bearbeitetes Bildmaterial. Währenddessen läuft der Film aus dem Projektor heraus direkt in einen Mixer und wird dort zu Staub zermahlen. Mit einer zweiten Projektionslampe wird das aufgewirbelte Granulat noch einmal in das Auge des Betrachters geworfen. SISYPHUS ist eine Abkehr von der Konservierbarkeit von Film hin zum einmaligen Opferakt. Die Illusion des Bildes wird ersetzt durch das real vorhandene Material. Das entstehende Filmgranulat wird anschliessend durch Vermischung mit Kleister weiterverarbeitet. SISYPHUS wird nach und nach von dieser plastischen Masse überwuchert. (Jürgen Reble 1992)Review Verona 1994:Sisyphus fällt die Aufgabe zu, die Zerstreutheit und das Mörderische in unserem Blick zu enthüllen. Die Entdeckung, das der Mixer das, was wir eben noch an der Wand gesehen haben, zu Staub zermahlt, belustigt uns. Aber eigentlich sind wir es mit unseren Augen, die die Bilder zerstören, verschlingen. Der Film wird wieder zu Material, nicht länger Medium unserer Träume, wird er Bestandteil der Filmplastik, die im Laufe der Zeit, bzw. der Zerstörung größer wird. Die Zerstörung des Bildes wird zu einem Opferakt. Wir zerstören das, was wir lieben, um uns von den Gespenstern und Trugbildern zu befreien, die unsere Liebe gefangen halten. (Aurora Fornuto and Marco Farano 1994)History / Selection of Exhibitions1993.10.28-31 - Bremen, Künstlerhaus am Deich
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